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von Stulz-Schriever’sche Stiftung

Nach Wäscheleinen kommen Wasserdüsen

Bis Anfang der 1980er Jahre hat neben dem Hauptgebäude des Kinder- und Jugendheimes noch munter die Wäsche an der Leine geweht. Eine Ära, die durch moderne Trockner quasi weggeweht wurde. Das Sonnendurchflutete kleine Plätzchen geriet - obwohl gut einsehbar - irgendwie in Vergessenheit und verfiel in eine Art Dornröschenschlaf.
"Die Jugendlichen hätten sich dort gerne aufhalten dürfen. Es war nur leider sehr unattraktiv", erzählt der kaufmännische Geschäftsführer der Einrichtung Achim Meier. Doch nun ist ein kleines Wunder geschehen. Dank einer ganzen Reihe von Sponsoren und Unterstützern wurde jetzt ein schmuckes Örtchen geschaffen. Als formeller Akt, der die Wandlung deutlich macht, stellte die pädagogische Geschäftsführerin Andrea Hesch die Zeichen um. Der Schriftzug auf der kleinen Schiefertafel, der den Ort als "wäscheplatz" auswies, wurde kurzerhand geändert in "Rastplatz".
"Wir sind wirklich dankbar, dass uns wieder einmal der Rotary Baden-Baden, Wertheimer und auch Daimler Rastatt geholfen haben", bedankte sich Meier auch bei der Holzbaufirma Jülg, die ein Lehrlingsprojekt geschaffen hat und in diesem Zuge einen Unterstand schuf, den die Blechnerei Dürringer fachgerecht überdachte. Aber auch die Scherrer Stiftung und Farbentrank, vor allem aber die eigenen Hausmeister haben mächtig in die Hände gespuckt und zum Gelingen beigetragen. Nun sollen noch große Liegebänke kommen. "Die sind zwar bestellt, haben aber lange Lieferzeiten. Ein echtes Highlight sollen die Wasserdüsen werden. Die möchte man in den Boden einbauen, damit sie an heißen Tagen an immer wechselnden Stellen kühles Nass in die Höhe spritzen. Die Wasser- und Stromleitungen hierfür  sind bereits geschaffen worden.
"Dieser Platz ist nicht wiederzuerkennen", schwärmt Meier. Zuvor waren hier unter den alten Wäscheleinen vereinzelte Betonplatten im Überwucherten Grund zu sehen gewesen. Auch ein längst verwaistes altes Schachfeld war noch zu erkennen gewesen. "Das wurde lange schon nicht mehr benutzt." Doch nun wird das anders. "Wenn erst das Wasser kommt, bin ich jeden Tag hier", ist Justin überzeugt davon, dass dies sein neuer Lieblingsplatz werden wird. "Toll war`s hier vorher nicht", berichtet Konstantin und berichtet von allerlei Gestrüpp und einem unwirtlichen Boden.
Was jedoch besonders angenehm ist, findet Joel, ist die Lage. Der Rast-Platz befindet sich zwar direkt unter den Büros der Einrichtungsleitung. Aber das hat ja durchaus Charme. "da brauchen wir uns keine Sorgen machen, dass auch Fremde hierher kommen. Das ist ein Ort für uns.
Denn hier soll alles schön ordentlich bleiben, sind sich die Jugendlichen einig, dass man tunlichst darauf achten werde, dass hier keine Farbschmierereien und andere Dinge Raum finden sollen. Warum der Platz ehedem für die Wäschetrocknung genutzt wurde, erklärte sich bei Inbetriebnahme ganz von alleine. Denn er liegt nicht nur gleich neben der Wäscheküche. Vielleicht wäre ein Sonnensegel oder so auch noch eine Sache, die man hier gut gebrauchen könnte", stellte Joel fest. 
Hier im Schatten die Hausaufgaben zu machen oder zu lernen, das wird allerdings kaum vorkommen, klärte Justin auf. "Die machen wir immer im Haus." Wann die weiteren Installationen wie Bodendüsen und Bänke kommen, ist laut Achim Meier von den Lieferanten abhängig. 
Ob sie in den sonnigen Herbsttagen also noch zum Einsatz kommen werden, muss sich erst noch zeigen.
Christiane Krause-Dimmock, BNN, 09.09.2021
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