von Stulz-Schriever’sche Stiftung

Für den Ernstfall vorbereitet - Was tun bei einer Amoklage?

Durch jeden Amoklauf oder Androhung eines solchen wird das Thema Amokalarm in den Vordergrund gerückt. So auch in der von Stulz-Schriever´schen Einrichtung, die im vergangenen Jahr mit zwei Androhungen von Amoktaten in der Schule, die zum Glück beide glimpflich ausgingen, konfrontiert wurde.
Wie wichtig es ist, sich präventiv mit dieser besonderen Form der Bedrohungslage auseinanderzusetzen, stellte Paul Riehle, Polizeihauptkommissar im Referat Prävention des Polizeipräsidiums Offenburg in seinem Vortrag im Mai für das Lehrerkollegium und im Oktober für die Pädagogen der Gruppen und Mitarbeiter*innen der Verwaltung, Hauswirtschaft und Haustechnik vor.

Anders als beim Brandalarm, bei dem sofort das Gebäude zu verlassen ist, müssen bei Gewaltvorfällen alle in geschlossenen Räumen verbleiben. Zum besseren Schutz werden die Türen und Fenster verschlossen oder verbarrikadiert und am besten zieht man die Vorhänge zu. Die Schulleitung oder die Geschäftsführung muss umgehend informiert werden - selbstverständlich auch die Polizei. Ruhe bewahren ist das oberste Gebot. 

Auch auf die Bedeutung eines Krisenplanes, Bildung eines Krisenteams und einem einheitlich und eindeutig gekennzeichneten Leitsystems wies Polizeihauptkommissar Riehle hin. 

Er spielte verschiedenen Szenarien anhand des Vortragsraumes zusammen mit den Teilnehmern durch. Wohin könnte man mit den Kindern flüchten, um den besten Schutz zu haben? Gibt einen sicheren Fluchtweg, wenn der Täter über das Treppenhaus kommt? Oder besteht dann eher die Gefahr dem Täter in die Hände zu laufen? Wie verhalte ich mich, wenn plötzlich ein Kind oder ein Kollege vor der verschlossenen Tür steht und um Einlass bittet? Wann weiß ich, dass eine Amokbedrohungslage beendet ist?
Jede Amokbedrohungslage entwickelt eine eigene Dynamik, weshalb hier nur allgemeine Verhaltenshinweise gegeben werden konnten. Sie sollen helfen, den Schaden zu begrenzen und die schnellstmögliche Lagebewältigung zu gewährleisten.

(Foto: rawpixels)

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